Head picture of design
Zu Tagebuch Eintrag
0  1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24  25  26  27  28  29  30 
 

Tag 16 - Touristen wohin das Auge reicht

Sonntag (5.8.07)

Schlueterhuette -> Frara (Groednerjoch)
---
In Folge des Italienerueberfalls im Matratzenlager und deren abgefuckten Idee, alle Fenster aufzureisen, hatte ich einen leichten Husten. Danke ihr Penner! Grummelig - NEIN, hasserfuellt! - ging ich zum Fruehstueck und kurierte meinen Husten mit Honig im Zitronentee aus, stopfte mir wieder meine Fruehstuecksbroetchen rein, packte und dann auf zur naechsten Etappe. Zuerst ab durch die Wasserscharte. Automatisch wurde in der ersten Alm eingekehrt, um ein Radler reinzuschuetten. Der Aufstieg zur Scharte war wie erwartet sehr muehevoll aber es waren nur ca. 300 Hoehenmeter. In der Scharte angekommen wurden wir mit einer hohen Anzahl von weiteren Bergfreunden konfrontiert, die auch den Klettersteig begehen wollten. Auf die Alternative des Umgehens und dem Verlust der Hoehenmeter hatte ich keine Lust. Da jeder sein Klettersteigzeug anzog, legte ich auch meines an. Im Nachhinein fand ich das aber ueberfluessig, da nicht viel passieren konnte. Nur der Helm war wichtig. Aber: Der erste Klettersteig auf der Tour :-). Oben angekommen gab es eine kleine Pause, wonach wir zur Puezhuette liefen.

Ciampaijoch (oder so)
Ueber einen Huegel konnte ich dann eine Flagge erkennen! Endlich die Huette! Dann war die Flagge doch nur alleine gestanden :-(. 200 Meter danach kam doch endlich die richtige Huette ins Blickfeld. Erst mal Spaghetti, du bist ja in Italien. Spaghetti waren es dann doch nicht sondern nur normale kleine Rohrnudeln mit Fleischsosse. Ob ich jetzt in einer Imbissstube in Deutschland oder auf der Puezhuette die Fleischsosse bekommen haette, konnte ich echt nicht abschaetzen. Ist das hier Italien? Dank der Massenabfertigung in der Huette und des Touristenueberschwalls war die Huette auch suuuuuuupertoll :-(.
Puez Huette
Ein Maedel sprach ich an, weil sie das Muenchen-Venedig Buch hatte. Bei dem kurzen Gespraech stellte sich schnell heraus, dass sie von Venedig nach Muenchen lief! Seltsam, dass die Strecke jemand anders herum laeuft, weil der Aha-Effekt von Venedig fehlt. Aber cool, dass sie es alleine laeuft. Nach dem Italienisch-Essen-Fehlschlag stuerzten wir uns zur letzten Haelfte der heutigen Tour: Endstation Groedner Joch. Dabei mussten wir irgend ein Grat oder Joch ueberqueren. Ich denke, dass es das Ciampaijoch war. Die Beschreibung klingt sicher seltsam. Man muss es einfach selbst sehen. Irgendwie Grat, irgendwie Joch. Und immer mehr Italienisch wurde gesprochen. Allmaehlich brauche ich mehr Italienisch Vokabeln!

---
Nach der Ueberquerung des 1. Jochs steuerte ich gleich den steilen Weg zum Crespeina-Joch an, dass ich urspruenglich fuer das eigentliche Ziel (Groedner Joch) hielt. AH! Und wieder warteten noch mehr Hoehenmeter auf mich! Heute hatte ich irgendwie keine Lust mehr auf Hoehenmeter.
Sonnenuntergang am Groedner Joch
Irgendwie habe ich heute mein Tief. Vllt. liegt es an den ganzen Ein-Tages-Touristen, die hier herumwueteten, an dem tollen Morgen dank der Penner, die mich in der Frueh nicht schlafen liessen oder auch einfach nur daran, dass ich heute den 2. Teil der Muenchen-Venedig Tour machte. Die erste Haelfte liegt schon hinter mir. Aber es hilft ja nix. Es geht immer weiter. Es muss weitergehen. Venedig ist "zum Greifen" nahe. Der naechste Anstieg (Wenn ich das Anstieg nennen kann) war gleich gemacht. Alles ueber eine Touristen-Autobahn. Hmmm... Das war immer noch nicht das Groedner Joch. Allerdings landeten wir in einem 200 Meter Abschnitt, der uns interessanteste Felsformationen zeigte. Z. B. auch eine, die mich an ein auf dem Kopf stehendes Ei erinnerte. Dann kamen wir endlich ins Groedner Joch. Eine Unterkunft wurde auch gefunden: Frara. Irgendeine sehr seltsame Unterkunft. Teuer fuer 28 Euro Lager aber kostenlos Dusche und ein eigenes Bett. Aber wieder das Essen! Der Versuch gute italienische Spaghetti zu bekommen wurde prompt wiederholt. Besser hats zwar geschmeckt, auch ganz gut, aber die Portion war mickrig. Ein Magenrazer. Egal, der Resthunger wurde mit 1 Liter vino gestillt :-).