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Tag 6 - Karwendelfeeling

Donnerstag (26.7.07)

Oswaldhuette -> Karwendelhaus
Aufbruch von der Oswaldhuette
Das klare Wasser der Isar - In Muenchen noch eine truebe Schleimsuppe und hier ein Trinkwasser
Da wir notgezwungen am Vortag weiter als geplant laufen mussten, blieb uns diese Strecke (die Strassenstrecke) heute erspart. Heute war auch mein erstes Fruehstueck, das ich bewusst bestellte. Wie von den Wirtsleuten angekuendigt hoerten wir in der Frueh bereits das Schlagen der Butter vom Erdgeschoss und es gab ein prima Fruehstueck! Ueberraschend war dann die Abrechnung: Knapp 30 Euro fuer 3 Spezi, 1 Bier, Uebernachtung und Fruehstueck! Und noch ein Wurstsalat. Endlich hatte ich richtig viel Glueck mit der Unterkunft. Hinzu gab es noch ein richtiges Bett inkl. Bettzeug, eine Dusche und ganz vergessen: einen Kuchen :-). Dann marschierten wir um 8:30 los, auf zum Karwendel. Gluecklicherweise fanden wir kurz nach der Grenze vor Oesterreich einen schoenen Forstweg, um die Strasse zu verlassen. Nach einiger Zeit dann auch eine Quelle, an der wir uns frisches Quellwasser holten. Das Wasser an der Oswaldhuette war naemlich nicht besonders gut - bzw. hatte einen ungewohnten Geschmack.

Blick irgendwo hin - keine Ahnung wohin genau :-)
In Hinterriss angekommen holte ich mir wieder ein "Power"-Spezi. Der Preis von 3,40 Euro zeigte mir gleich, dass ich in einer Touristen-Maschinerie angekommen war. Dann liefen wir (Heinz, Stefan und ich) weiter zum Karwendelhaus. Autobahn so weit das Auge reichte. Und schon wieder Mountainbiker, wie ich sie aus Muenchen kannte. Erst wenn die Strecken so sind, dass Mountainbiker diese nicht mehr befahren koennen, gefallen mir die Strecken. Auf der ersten Strecke zum Karwendelhaus konnte ich der Autobahn gluecklicherweise ueber eine Abkuerzung quer durch die herrliche Natur entfliehen. Vorher verlief der Weg uebrigens entlang des Johannesbach. Sowohl dieser, als auch die Isar entlang des Weges zwischen Vorder- und Hinterriss waren so klar, dass man am liebsten alles ausgesoffen haette. Nach dem kleinen Waldstueck kam ich dann am "Hermann von Barth" Denkmal an. Zeit fuer die erste Rast an diesem herrlichen Fleck. Ringsherum Wiese, ein paar Kuehe, 2 kleine Huetten, das Denkmal und eine Traenke. Bei letzterem machte ich meine Rast. Als ich kurz das ca. 50 m entfernte Denkmal fotografieren wollte, stuermten ploetzlich 6 Kuehe bergab auf die Traenke zu. Na toll. Jetzt belagerten die Kuehe meinen Rucksack. Ich wurde mal gewarnt, dass Kuehe auf einen zulaufen bzw. umrennen koennen :-). Irgendwann begann dann so ne bloede Kuh an meinem Rucksack zu knabbern. Todesmutig ging ich dazwischen und errettete meinen Rucksack vor den Zaehnen der Killer-Kuh! ;-)

Das Hermann von Barth Denkmal
Der Rastplatz an dem sich alle Wege kreuzen und sich der Wanderweg von dem der Mountainbiker scheidet
Dann traf ich Heinz und Stefan wieder. Beim Denkmal war unser Treffpunkt und jeder ist hierher anders hochgelaufen. Zusammen latschten wir weiter zum Karwendelhaus, auch wieder ohne Autobahn. Fuer die Mountainbiker gab es zum Glueck eine separate Strecke. Nach einer Stunde kamen wir dann auch schon beim Karwendelhaus an. Das sah zwar schon durch die Steinmauer alt aus, war aber trotzdem ein Touristenverschlag, da eine Strasse hochfuehrte. Meiner Meinung nach also keine richtige Berghuette. Der Trockenraum sieht aber vielversprechend aus. Endlich mal einer, der seit dem Start meiner Tour trockene Schuhe versprach. Beim Matratzenlager wurde auch unser Wunsch nach einem Platz ohne den dicken Schnarcher von der Tutzingerhuette erfuellt. Der lief uns naemlich auch wieder ueber den Weg und jeder befuerchtete wieder eine schlaflose Nacht.

Sonnenuntergang am Karwendelhaus
Abends schaffte ich es endlich, das Erste von zwei Buechern zu Ende zu lesen. Ich musste zwei mitnehmen, weil ich das eine unbedingt fertig lesen wollte. So schleppte ich noch zwei dicke Schmoeker ueber den Grat. Der Abend kam mir wie eine Fressabfertigung vor. Ab 18 Uhr gab es Abendessen. Nach der Bestellung war es auch gleich da. Dann wartete aber auch schon die 2. Fressgemeinschaft auf einen freien Sitzplatz. So machten wir unseren frei und sahen uns draussen den herrlichen Sonnenuntergang an. Die Nacht war auch ganz angenehm. Bis auf das nervige Nachbarzimmer, das aber auch schnell Ruhe gab: Einfach "Huettenruhe" ins Zimmer rufen und Ruhe ist :-).