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Tag 8 - Abschied vom Karwendel

Samstag (28.7.07)

Hallerangerhaus -> Wattens (goldener Adler)
Teil des Schars nach dem Hallerangerhaus
Der heutige Tag war mit seinen geplanten 5,5 Stunden als Erholungstag angedacht. Wie gewohnt sind Erholungstage dann doch keine, wenn man dann doch lange Wandern muss. Zum Glueck sind fuer die 28 Tage aber feste Tagesziele gesetzt, zu denen man sich normalerweise immer hinschleppt. Ansonsten wuerde aus der 28 Wandertage-Tour schnell eine 45 Tage-oder-mehr Tour werden.

Blick vom Schar
St. Magdalena
Das Fruehstueck im Hallerangerhaus war ganz ueppig und gut. Zum Glueck war auch der Schnarcher nicht bei uns im Nachtlager. So kam ich wieder zu einem erholsamen Schlaf. Bis auf das Aufstehen um 7 Uhr. Allmaehlich wird's aber. Los ging die heutige Strecke mit einem 300 Meter Aufstieg. Wieder mal wurde mir bewusst, was ich am Vortag mit 1000 Hoehenmetern ueber's Schlauchkar geschafft habe. Bei der Scharte ergab sich wieder ein herrlicher Blick in das Tal, zu dem wir weiter heruntersteigen mussten. Und DIESER Abstieg ging auf die Beine. Nicht die Steigung, da diese nicht gross war, sondern die 1500 Meter an sich. Uebrigens machte ich nicht den gleichen Fehler wie beim Karwendelhaus, sondern bestellte mir zum Fruehstueck noch meinen Energy-Trink: SPEZI!!! Die erste Pause beim Abstieg machten wir bei St. Magdalena um u.a. meinen Spezi-Tank wieder aufzufuellen. Bisher verlief der Weg immer schoen auf Wanderwegen. Jetzt mussten wir eine Teerstrasse entlang laufen. Nach einiger Zeit fanden Stefan und ich einen Wanderweg. Lt. Wanderern sollte dieser parallel zur Strasse ins Tal verlaufen, was auch der Fall war. Nach ein paar Metern auf dem Weg fanden wir ein Schild "Fluchtsteig - Begehen auf eigene Gefahr". Aber was soll's. Einfach weiter und wir kamen letztendlich wieder auf der Strasse heraus. Immerhin ein paar 100 Meter weniger Teer. Weiter verlief der Weg indem wir bei einer Bergkapelle nach links einbogen. Stefans Vater verfolgte weiter die Teerstrasse. Nach einem cm weiterer Hornhautproduktion an den Fuessen trafen wir auf den Besinnungsweg. Stellt sich nur die Frage, wo man sich bei dem Weg besinnen soll. Total bescheuerte Texte, daemliche Skulpturen, christliche Anspielungen. Da hat ein Kuenstler mal wieder etwas ganz ganz tolles erschaffen. Schon fast Gott-aehnlich wie ein halb transzendentes Wesen, dass zwischen der Realitaet und anderen Sphaeren schwebt um uns anschliessend mit diesem geistigen Erguss herrlichster Kunst zu "begluecken".

Teilstueck des Fluchtsteigs
Gluecklicherweise war der "Von-Sinnen-Pfad" bald zu Ende und wir kamen bei St. Martin an. Irgendso ein Kloster. Also schnell weiter, bevor sie mit mir den Exorzist nachspielten. Ich wuerde natuerlich gewinnen, aber... ;-)

Durch das Farbental - wieder eine Teerstrasse - gelangten wir schnell (abgesehen von den Pausen) nach Wattens. Stefans Vater erreichte Wattens auch ein paar Minuten nach uns. Mit frisch aufgefuelltem 8 Liter Spezi Tank vom Supermarkt fing es an, leicht zu regnen. Also erst mal warten. Als schliesslich die Regenwolke weg zog, machten wir uns auf Herberssuche. Das Schicksal verschlug uns zum goldenen Adler. Der ist zwar teuer, aber dafuer habe ich mein eigenes Bett, eine Dusche und auch die Moeglichkeit, endlich meine stinkenden Klamotten mit Rei zu waschen... und mich nach 3 Tagen zu duschen, was auch bitter noetig war!

Irgendeine Bank in Wattens - wohl extra fuer Raucher hingestellt :-)
Bei der Rezeption wurden wir schon vorgewarnt, dass heute das einzige jaehrliche Fest in Wattens stattfindet und dass es moeglicherweise lauter werden koennte, da das Hotel direkt neben dem Fest gelegen ist. Eigentlich wollten wir nach dem Essen (Beim goldenen Adler bekam ich Schweinemedallions in Rahmsosse, die einfach perfekt waren) zum Fest gehen. Da es aber 5 Euro Eintritt kostete, beschraenkten wir uns darauf, um das Fest herumzulaufen. Nach einer Einbahnstrasse wurde es doch kein Rundweg und es ging zurueck zum Hotel. An Schlaf war aber auch nicht zu denken. Die Musik droehnte nur so ins Zimmer. So lass ich einfach mein Buch weiter. Ab 2 Uhr war dann endlich Ruhe und ich holte meinen Schoenheitsschlaf nach.