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Tag 13 - Garten Eden

Donnerstag (2.8.07)

Lavitzalm -> Stein -> Pfunders
TIPP
Der Schneiderhof in Pfunders bietet eine Top Uebernachtungsmoeglichkeit, Spitzen Fruehstueck und die Leute sind auch super freundlich. Leider wird kein Abendessen angeboten, das man aber schnell im nahe gelegenen Gasthof Brugger bekommt.
Die Unterkunft bei der Lavitzalm
Nach der nicht gerade erholsamen Nacht gab es wieder ein kleines Fruehstueck. Ich fand die Alm einfach Klasse, weil man endlich mehr naturverbunden uebernachten konnte (ausnahmsweise) und die Uebernachtung war auch kostenlos, die Wirtsleute samt Kinder sehr freundlich und billig war der Rest auch. Wegen dem gestrigen alkoholreichen Schlafmittel starteten wir auch erst um 9 Uhr Richtung Pfitscher-Joch-Haus, dann runter Richtung Stein, das ich eigentlich ueberspringen und somit auch nicht erreichen wollte. Als wir dann vor Stein in den vermeintlich richtigen Weg einbogen, schien mir der Weg nicht geheuer. MIST! Das erste Mal auf der Tour, dass ich mich richtig verlaufen habe. Also wieder zurueck und weiter ins Tal. So kamen wir doch noch in Stein an. Na Klar! Erst mal wieder ein POWER-SPEZI!!! Dann wieder den Weg zurueck Richtung Pfitscher-Joch-Haus. Nach 300 Hoehenmetern (wieder nach oben!) fand ich endlich den durch riesige Schilder angekuendigten Weg. Den Weg vor lauter Schildern nicht gefunden... Da bin ich vorhin einfach vorbeigehatscht :-(. Dann fluchs weiter.

Kleine Bruecke auf dem Weg zum "Garten Eden"
Erster Blick auf den Garten Eden
Auf dem Weg durchquerte ich nach kurzer Zeit die "Wiener Neustatt". Ein Ueberbleibsel alter Blockhuetten, welche kurz vor dem Verfall waren. Nach einiger Zeit erreichten wir dann das Tal, an dessen Ende man durch die Gliederscharte nach Pfunders kommt. Die Taldurchquerung war einfach herrlich! Genau die richtige "Entschaedigung" zum Vortag. Ein Fleckchen Natur, die lediglich fuer den Wandersteig veraendert wurde. Keine Gondeln oder Autobahnen. Am liebsten wuerde ich mir dort eine Alm reinbauen und in meiner Rentenzeit dort Kaese herstellen :-). Ich kann gar nicht genug von diesem Garten Eden schwaermen. Killer-Kuehe gab es auch wieder, die wir mit etwas Herumschreien von dem Wanderweg vertrieben. Kann man eigentlich auf einer Kuh reiten? Die Frage muss ich nach Venedig klaeren. Zurueck zum Garten Eden: Das einzige Problem auf dem Weg waren die ca. 900 m hoch zur Scharte. Als wir bei der Haelfte angekommen waren, konnten wir sehen wie sich ueber dem Gebiet unserer gestrigen Uebernachtung ein Unwetter zusammenbraute und sich dieses langsam in unsere Richtung verlagerte. Zurueck wollte ich sowieso nicht. So wanderte ich - besser gesagt ich quaelte mich - hoch zur Scharte und siehe da! Das Unwetter hatte sich grossteils aufgeloest. So genoss ich den neuen Ausblick ins vermeintliche Tal, eingekleidet in meiner Eissturmbekleidung, da durch die Gliederscharte ein eisiger Wind fegte. Auf dem Abstieg "freute" ich mich schon. 1500 m runter - schon wieder.

Auf der Bruecke ueber den Fluss
Blick von der Gliederscharte zum Gletscherfeld
Zwischendrin gab es noch ein Radler auf der oberen Engbergalm, auf der gerade der Kaese frisch hergestellt wurde. Jegliche Kommunikationsversuche mit dem Besitzer scheiterten aber aufgrund des wahnsinnigen Dialekts. Trotzdem fand ich es schoen zu sehen, dass es noch so "Urbergbewohner" auf einer solchen Hoehe gibt, die ihren Kaese (und sicher noch mehr) selbst herstellen. Weiter des Weges erreichte ich mit schon schmerzenden Fuessen Dun. Immer noch 300 Hoehenmeter runter nach Pfunders! Dort angekommen (am liebsten haette ich ich vor Schmerzen geschrieen) suchten wir das Zentrum auf. Vorbei an Gasthaeusern und Pensionen, bis wir darueber informiert wurden, dass es im Zentrum kein Gasthaus gibt. Ein Zentrum war es auch nicht. Pfunders machte auf mich mehr den Eindruck eines expandierendes Universums im Endstadium. Ueberall waren vereinzelt Haeuser verstreut. Bis auf ein paar "Sonnensysteme". Beim Gasthof Brugger half man uns dann, eine Unterkunft zu finden, da das Gasthof selbst keine Betten mehr frei hatte. Aber erst mal ein Abendessen, das ich mit letzten Kraeften verzehrte und 4 GROSSE Spezi, die auf je 2 Schluck leer waren. Jetzt fing es auch noch zu stuermen und regnen an. Also schnell die Regenkleidung angelegt und sich die letzten Meter zur heutigen Unterkunft Schneiderhof hoch geschleppt. Dort wurden wir bereits an der Eingangstuere erwartet und in unser Zimmer gefuehrt. Und endlich hatten die Qualen des Laufens ein Ende. Die Fuesse pochten vor Schmerzen aber noch weiter.

Ich in voller Montur in der Gliederscharte
Nach dem Duschen und dem mittlerweile zum Ritual gewordenem Waschen der Funktionswaesche luemmel ich jetzt auf dem Bett, trinke noch mein Betthupferl-Bier und gehe anschliessend zum Schlafen. Morgen erwartet mich schon wieder ein grosser Anstieg, aber morgen ueberspringe ich keine Tagesetappe mehr! Jetzt reicht's mit dem Ueberspringen.