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Tag 18 - Ab ins Tal

Dienstag (7.8.07)

Rifugio Boe -> Pordoi -> Rifugio Efforte Castiglioni (Marmoladahuette)
Blick rueber zur anderen Huette (Touristenverschlag) am Boe - oben die Drecks Gondel
Die heutige Tagesstrecke wird nicht anspruchsvoll. Deshalb wurde der Wecker auch erst auf 8 Uhr gestellt, um 8:30 wuerde es naemlich kein Fruehstueck mehr geben. Ein "grosser Gang" zum "Steh-WC" wurde auch von jedem in der Frueh vermieden. Das Fruehstueck war fuer die Hoehenmeter angemessen, lediglich Wurst vermisste ich. Naechstes Ziel: Pordoijochhuette. Die konnte ich bereits erblicken aber wo war bloss der Weg?!?
Erster Blickkontakt zur Marmolada
Irgendwie haute das mit dem "die kuerzeste Verbindung zwischen 2 Punkten ist eine Linie" nicht hin. Problem: 300 Hoehenmeter, die vor mir aufklafften. Links von mir konnte ich dann einen Wanderer entdecken, der auf einem vermeintlichen Weg lief. Also auf zu diesem Weg. Dieses Mal hat die "Linientaktik" funktioniert und ich gelangte ueber ein Geroellfeld wieder zum richtigen Weg. Vielleicht waere eine passendere Bezeichnung fuer das Geroellfeld einfach Muellhalde. Hier lag noch mehr Muell verteilt, als auf den Wanderwegen. Bei der Pordoijochhuette angekommen, wurde mir auch klar warum das so ist: Die verkauften hier oben Getraenke in Dosen!!! Von dem Rifugio Maria 100 Meter ueber mir stroemten auch wieder ein Schwall Touristen herunter, da die Gondel erst dort oben anhielt. Zum Glueck war ich gestern auf der Rifugio Boe und nicht in diesem Touristenverschlag. Jetzt standen die 800 Meter Abstieg bevor und bei diesem gruesste ich auch jeden auf dem Weg, da diese Leute wirklich auf den Piz Boe liefen und nicht nur die 200 Meter Restaufstieg machten. Das schoene war, dass von Jung bis Alt (sogar sehr Alt) jeder beim Aufstieg vertreten war. Das fand ich natuerlich prima. Unten wurde dann das zweite Cola reingeschuettet und ich suchte wieder nach Ducatis und wurde endlich auch fuendig. Die ersten Duc's, die ich in Italien zu Gesicht bekam und ein Monster war auch dabei. Da vermisste ich schon meine Monster, die zuhause auf mich wartet :-).

Meine Monster vermisste mich sicher schon :(
Alles schwaermen hilft nix, es muss weitergehen. Nach ein paar weiteren Metern und ein paar Touristenhaeusern mehr konnte ich schon das Tagesziel erblicken: den Fedaisee. Der Weg dorthin war herrlich. Auf einem angenehmen Wanderweg verlief dieser so, dass man die Marmolada mit ihren herrlichen Gletschern immer zur Rechten hatte. Kurz vor dem Tagesziel mussten noch die letzten Hoehenmeter steil abwaerts bewaeltigt werden und nach 4 Stunden erreichten wir das Tagesziel, die Marmoladahuette. Da wurden wir auch seltsam angeschaut, weil wir wie ueblich nicht reserviert haben. Trotzdem war es kein Problem, 2 Lagerplaetze zu bekommen. Um 13 Uhr ist der heutige Tagestrip also schon beendet?!? Tja, sieht so aus. Wir haben heute auch richtig Gas gegeben, beim Abstieg vom Boe nutzte ich jedes Geroellfeld aus und auf dem Rest der Strecke ueberholte ich alle moeglichen Leute. Heute Nachmittag soll es schliesslich regnen, was sich auch spaeter bestaetigen sollte.

Fedaisee, rechts sichtbar ein kleiner Gletscher der Marmolada
Noch ein Blick auf die maechtige Marmolada
Das Essen in der Marmolada Huette war Wahnsinn. Wir buchten uns mit Halbpension ins Lager ein und bekamen ein 3-Gaenge-Menue! Erst Nudeln und scharfe Tomatensosse, dann Kotelett, Kroketten, Salat und zur Kroenung ein Eis. So vollgestopft war ich auf der ganzen Tour noch nie. Daran koennte ich mich gewoehnen :-). Mittlerweile versuche ich auch meine ersten Bestellungen auf italienisch abzugeben, was teilweise sogar klappt!

Spaeter des Abends wurde alles ins Kaminzimmer verlegt, einem urig gemuetlichem Zimmer mit offenem Holzkamin, der dem Abend und meinem Liter vino noch einen wuerdevollen Abschluss gab. Das einzig schlechte an dem Abend war der Gedanke an das morgige Wetter :-/